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Corona News: RKI meldet mehr als 22 000 Neuinfektionen - Süddeutsche Zeitung

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen 22 046 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit liegt der Wert knapp unter den 22 268 Fällen der Vorwoche. Mit 479 neuen Todesfällen binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter außerdem den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet worden war. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg am Donnerstag auf 17 602. Das RKI zählt in Deutschland seit Beginn der Pandemie 1 106 789 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 - Schätzungen zufolge sind etwa 800 000 Menschen inzwischen genesen.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwoch bei 0,89 (Vortag: ebenfalls 0,89). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Spahn: Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen

Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen sich in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. "Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen", sagte CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen." Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden.

Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt, will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung selbst testen dürfen. Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. "Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen", sagte Spahn den Zeitungen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert-Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. In den vergangenen vier Wochen habe es demnach etwa 64 Ausbrüche pro Woche gegeben. 18 Prozent dieser Ausbrüche hätten 6-10-Jährige, 26 Prozent 11-14-Jährige, 31 Prozent 15-20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen. Bei 53 Ausbrüchen (8 Prozent) seien nur erwachsene Personen betroffen gewesen. Den Daten zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent.

Bund und Länder verlängern Teil-Lockdown bis 10. Januar

Der Teil-Lockdown mit geschlossenen Restaurants, Museen, Theatern und Freizeiteinrichtungen wird bis zum 10. Januar verlängert. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder bei ihren Beratungen am Mittwoch beschlossen, wie die CDU-Politikerin im Anschluss mitteilte. "Im Grundsatz bleibt der Zustand, wie er jetzt ist", sagte Merkel.

Mecklenburg-Vorpommern behält sich noch vor, den derzeit geltenden Teil-Lockdown im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht fortzusetzen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Das Land darf wegen vergleichsweise niedriger Infektionszahlen von den Beschlüssen abweichen.

Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) sagte, die Corona-Lage sei "mitnichten" entspannt. Es sei richtig, den Teil-Lockdown zu verlängern. Söder deutete zudem eine mögliche Verschärfung der Maßnahmen in der Zukunft an. "Die Frage ist, ob wir das Land die ganze Zeit in dieser Art von Halbschlaf halten können - oder ob wir nicht irgendwann noch mal überlegen müssen, an einigen Stellen sehr deutlich und konsequent tiefer heranzugehen." Söder sagte weiter: "Vielleicht einmal kürzer konsequenter als länger halbkonsequent."

Deutschland sei noch "sehr weit entfernt" von seinen Zielwerten in der Pandemie, sagte Merkel. Man habe eine sehr hohe Zahl von Todesopfern zu beklagen. Dies zeige, welche Verantwortung Bund und Länder hätten. Erreicht werden solle ein Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, bekräftigte Merkel.

Die Gesundheitsämter hatten dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt 487 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Zudem stecken sich in Deutschland nach wie vor vergleichsweise viele Menschen mit dem Virus an. Es gab in den vergangenen Tagen zwar einen leichten Rückgang der Neuinfektionen, der erhoffte Effekt des Teil-Lockdowns blieb aber bislang aus.

Der seit November geltende Teil-Lockdown mit Schließungen etwa von Gastronomiebetrieben war in der vergangenen Woche bis kurz vor Weihnachten verlängert worden. Im Beschlusspapier hieß es, Bund und Länder gingen davon aus, dass wegen des hohen Infektionsgeschehens umfassende Beschränkungen bis Anfang Januar erforderlich sein werden, insbesondere im Bereich Gastronomie und Hotels.

Mit Blick auf die für die Monate November und Dezember diesen Jahres versprochenen Hilfen drängten die Länder auf eine Beschleunigung der Auszahlung, damit die Betriebe schneller an das Geld kommen könnten. Söder sagte, viele Firmen warteten auf Zahlungen. Die bisher vorgesehenen Abschlagszahlungen seien zu gering. Merkel deutete Nachbesserungen an. Es werde über die Frage gesprochen, ob es gegebenenfalls höhere Abschlagszahlungen gebe. Dies könnte in einigen Fällen "dringlich" sein.

Bund und Länder wollen sich für einen baldigen Start von Corona-Impfungen wappnen. Erste Impfstoff-Zulassungen in der EU könnten Ende Dezember kommen, sagte Merkel am Mittwochabend. Deswegen sei es wichtig, dass die Vorbereitungen darauf dann weit gediehen seien. In den Ländern gebe es große Anstrengungen beim Aufbau vorgesehener regionaler Impfzentren. Daneben stehe eine "Feinabstimmung" bei den Festlegungen zur Reihenfolge von Impfungen durch die Ständige Impfkommission aus. Auf dieser Grundlage werde das Bundesgesundheitsministerium dann noch eine Verordnung erlassen, erläuterte Merkel.

Bundespräsident Steinmeier will öffentliches Gedenken für Corona-Opfer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen Wunsch nach einer offiziellen Trauer-Veranstaltung für die Corona-Opfer bekräftigt. "Um all das als Gesellschaft besser zu verarbeiten, wünsche ich mir - zu gegebener Zeit - ein öffentliches Trauergedenken für die vielen Toten der Corona-Pandemie und ihre Angehörigen, die häufig noch nicht einmal Beistand leisten konnten", sagte Steinmeier der Zeit.

Viele Menschen seien einen "bitteren, einsamen Tod gestorben", fügte der Bundespräsident hinzu. Vor lauter medizinischen und hygienischen Fragen, finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen gebe es in dieser Pandemie etwas, das bislang nicht sehr viel besprochen worden sei, "das aber einen tiefen Eindruck auf uns alle hinterlässt: Wir alle sind jetzt seit langer Zeit wieder ernsthaft mit der Verletzlichkeit unseres Lebens konfrontiert". Steinmeier weiter: "Nun erleben wir, dass der Kern des Daseins das Angewiesensein auf andere ist. Viele erleben das als Angriff auf ihr Selbstwertgefühl, als Verunsicherung, und bei manchen ruft das Ablehnung hervor."

Auch die Bundesregierung hatte Überlegungen für ein staatliches Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie begrüßt. "Ich denke, das ist es wert, dass man darüber redet", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Er reagierte damit auf den Vorschlag des Limburger Bischofs Georg Bätzing, des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, einen Gedenktag für die Opfer einzurichten

Sachsen führt Ausgangsbeschränkungen ein

Angesichts der sehr hohen Zahl an Neuinfektionen in Sachsen fährt der Freistaat Sachsen nach Angaben von Ministerpräsident Michael Kretschmer ab sofort einen härteren Kurs. "Es gilt nahezu im gesamten Freistaat (...) eine Ausgangsbeschränkung", sagt der CDU-Politiker im ZDF. Menschen dürften das Haus nur aus wichtigen Gründen verlassen. Nach Angaben der Staatsregierung soll das für Kreise und kreisfreie Städte gelten, deren Sieben-Tage-Inzidenzwert über 200 liegt. Diese Marke übertrafen am Mittwochmorgen zehn von 13 Kreisen und kreisfreien Städten in Sachsen.

Ministerpräsident Kretschmer sagte, man müsse die Zahl der Neuinfektionen unbedingt rasch senken, weil die Krankenhäuser bereits extrem belastet seien. "Es ist höchste Eile geboten", warnt Kretschmer und appelliert an die Bevölkerung, die Lage sehr ernst zu nehmen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag in Sachsen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Mittwochmorgen bei 261,5; das ist der höchste Wert aller Bundesländer.

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